So, hier hätten wir eine Kurzgeschichte, die ich ind er Schule, Kurs "Kreatives Schreiben" verfasst habe, vielleicht gefällt sie ja irgendjemandem xD seid bitte nachsichtig, bin kein Experte für Geschichten aus der Ichperspektive ^^ Und da es offenbar zu lang ist, teil ich es in zwei Parts ^^;
Ich sitze in einem kleinen Frühstücksrestaurant in einem Außenbezirk der Stadt New York und draußen fließt der Verkehr zäh dahin, beinahe so langsam wie die Bewegungen der Kraftfahrer, die hier angehalten haben, um sich nach einer durchwachten Nacht, die sie nur mit Fahren verbracht haben, ein Frühstück zu gönnen, bevor sie sich zum schlafen in ihre stählernen Monstrositäten legen. Ich beobachte, wie einer nach dem anderen die Hand hebt, um anzuzeigen, dass er zahlen will. Träge. Fett. Müde. Dann verschwinden sie alle, ihre Zahl schrumpft zunehmend. Bald sitzen neben mir wieder nur einige der zivilisierteren Gäste in dem Restaurant. Was man so unter zivilisiert versteht. Eine Frau mit ihren zwei Kindern, ein Mann im feinen Anzug, wahrscheinlich auf dem Weg zu einem Geschäftstermin, ein älterer Herr und zwei Teenager. Ich verschränke die Arme hinter dem Kopf und strecke die Beine aus. Bis ich zur Arbeit muss, ist es noch einige Zeit und obwohl sich der Besitzer des Restaurants in einem Anfall despotisch-architektonischer Selbstfindung entschlossen hat, der Inneneinrichtung seines Lokals mit roten Sitzpolstern und blau gestrichenen Holztischen der jegliche Möglichkeit zu nehmen, dem guten Geschmack genüge zu tun, lässt es sich noch einigermaßen aushalten. Die Kellnerin bringt unterdessen meine Bestellung, einen Kaffee und Pfannkuchen. Ich nippe an dem Kaffe, der verwässert schmeckt und probiere einen der Pfannkuchen, wobei ich feststellen muss, dass der Sirup von billigster Qualität ist. Die Sonne scheint draußen. Es ist herrliches Wetter. Plötzlich fliegt die Tür auf, so hart, dass die obere Scheibe zu Bruch geht. Alle Gäste zucken zusammen. Ich lehne mich wieder zurück und bleibe ruhig, verberge meine Hände in den Taschen meines schwarzen Jacketts. In das Restaurant stürmt ein Mann, in etwa vierzig Jahre alt, die Klamotten sind sicher mal nicht von schlechten Eltern gewesen, aber jetzt alt...zerlumpt, im besten Fall für die Altkleidersammlung geeignet. Ihr Träger wirkt verwirrt, wie ein Mann, der genau weiß, wo er hin will, aber auf dem Weg die Orientierung verloren hat. Sein ungepflegtes Äußeres und der wild wuchernde Bart tun ihr Übriges, den bedrohlichen Eindruck zu verstärken. Der Mann macht sich auf den Weg zur Theke und als er fast dort angekommen ist und an mir vorbeikommt, nehme ich den feinen, aber durchringenden Geruch von Alkohol war. Meine Vermutung wird bestätigt, als er an die Theke tritt, einen Flachmann aus einer Tasche holt, einen tiefen Zug nimmt, seine Sorgen und Zweifel ertränkt. Dann wendet er sich an die junge, hübsche Kellnerin, die ihn mit ängstlichem Blick anstarrt und hämmert mit der rechten Faust auf den Tisch. „Geld her“, brüllt er, was durch den lallenden Unterton nicht weniger bedrohlich wirkt. „M-Mein He-Herr?“, fragt die junge Frau zitternd und scheint dem Weinen nahe. „Geld her“, wiederholt der Mann ruhig, greift in seine Manteltasche, zieht einen Gegenstand hervor und hält ihn der jungen Frau entgegen. Eine Waffe. Eine Pistole. Ein mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr lange lebendes Mädchen. Tränen. Keuchen. Ein ersticktes Schluchzen. Der Mann scheint unsicher. Wartet. Zögert. Verschenkt Gelegenheiten, die ich nutze. Langsam nehme ich den Griff des silbernen Aktenkoffers, der neben mir auf der Sitzbank steht, in die Hand, hebe ihn an, lasse ihn zu Boden sinken, befördere ihn mit dem Fuß unter die Bank. Unsichtbar. „Mein Herr?“, frage ich, gebe meine freundliche, kumpelhafte Sitzposition nicht auf. Der Mann wendet sich zu mir um und sieht mich fragend an. „Dürfte ich den Anlass ihres ungewöhnlichen Besuches erfahren?“ Ich spüre Blicke. Die Kellnerin. Die Mutter. Der Geschäftsmann. Der ältere Herr. Alle sehen mich an, erstaunt, ehrfürchtig. Bin ich wahnsinnig oder mutig? Wer mich wohl richtig einschätzt? Egal, langsam lösen sie sich aus ihrer Ehrfurcht und nutzen die mangelnde Aufmerksamkeit des Eindringlings, um Sicherheit unter den Tischen zu suchen. Ich lächle. „Anlass?“, fragt der Mann, den offenbar das Verständnis meiner Frage einige Überwindung gekostet hat. Er denkt nach. „Ob sie nach eigenem Ermessen handeln?“, frage ich. „Oder auf Auftrag?“ „Auftrag?“ Der trübe Blick des Mannes hellt sich auf, er lächelt beinahe. „Ja“, sagt er. „Auftrag. Ich bin hier wegen einem Auftrag. Ich soll jemanden...ich soll, ich soll...“ „Jemanden ermorden?“, frage ich aus reiner, kindlicher Neugier und schlage die Beine übereinander. „Ja, genau“, erwidert der Mann, diese Gelegenheit erfreut aufgreifend und süffisant grinsend. Alkoholisiert. Vergesslich. „Dann sind sie Auftragsmörder?“, frage ich ehrlich begeistert. „Wie viele Menschen haben sie denn schon getötet?“ „Getö...getötet! Noch n...“ Einige Sekunden stilles Überlegen. Ruhe. Nur Atmen, schweres Atmen. Schließlich eine Antwort. „Dutzende.“ „Ehrlich?“, frage ich fasziniert. „Wollen sie mir davon erzählen, ich mag gute Geschichten.“ „Ich...ich weiß nicht“, erwidert der Mann. Er schwankt. Nur leicht. Aber er schwankt. „Ich muss eigentlich meinen Auftrag er...“ „I wo“, sage ich. „Sie können auch mein Frühstück haben. An dem Kaffee habe ich bloß genippt und von den Pfannkuchen kaum eine Gabel gegessen.“ Ein kurzes Magenknurren verkündet den Erfolg von Alkohol und Hunger über den gesunden Menschenverstand. Langsam kommt der Mann auf mich zu, hält die Waffe erhoben. Ich schiebe mein Frühstück lässig ans andere Ende der Bank, wo er Platz nimmt, seine Waffe auf den Tisch legt, Gabel und Messer ergreift. Er nimmt einen Bissen, sein Gesicht einen verträumten Ausdruck an, während der Sirup seine Mundwinkel hinunter rinnt. Ich lächle freundlich. „Dann erzählen sie mal“, fordere ich ihn freundlich auf. „Ich bin einer der Besten“, meint der Mann mit selbstverklärtem Blick. „Dutzende. Mit Stricken erwürgt. Mit Messern erstochen. Vergiftet, ersäuft, lebendig begraben. Gab ordentliches Geld.“ „Das kann ich mir denken“, sage ich nickend. „Und was haben sie heute für einen Auftrag, dass sie versuchen, ein Restaurant auszurauben?“ Ich beuge mich nach vorne und stemme mich mit den Ellenbögen auf den Tisch, das Gesicht zwischen den Fäusten. Der Mann denkt eine Weile lang angestrengt nach, dann sieht er mich an, einige Sekunden in die Luft, auf den Tisch, auf seine Waffe, er sieht sich im Restaurant um. Suchend. Flehend. Allein dieser Blick lässt bereits alle versammelten Gäste in jeglicher Bewegung erstarren, obwohl er alles andere als bedrohlich wirkt. Ob die Bedienungen nun aus Angst oder weil sie meine Motive hinterfragen keine Schritte unternehmen, die Polizei zu verständigen, kann mir eigentlich egal sein, denn solange es so bleibt, bringt sich hier zumindest niemand unnötig in Gefahr. „Ich brauchte nur Geld“, gesteht er etwas beschämt. „In meinem Job bekommt man nicht mehr so viel wie früher. Es gibt Jüngere als mich.“ Ich nicke verständnisvoll. „Aber sie gehören doch noch nicht zum alten Eisen, geben sie nicht so schnell auf. Einen Profi kann jeder gebrauchen.“ „Das sagt sich so leicht“, knurrt der Mann, einen weiteren Bissen nehmend, seine Resignation bereits wieder beiseite schiebend. Trunken. Vergesslich. „Ein Tod ist heutzutage nicht mehr wert als eine Tüte Milch im Supermarkt.“ „Jaja, die Konkurrenz“, erwidere ich mit einem verständnisvollen Seufzen. „Aber sie dürfen so schnell nicht aufgeben. Sehen sie sich an. Sie sind betrunken. Sie sind verwahrlost. Sie könnten so viel mehr sein.“ „Meinen sie?“, fragt der Mann unsicher und starrt mich mit seinen rotgeäderten Augen an. „Aber natürlich“, versichere ich ihm. „Erfahrung ist gefragt. Zielsicherheit, Verlässlichkeit. Das kann den Preis in die Höhe treiben und in ihnen sehe ich das Potential dazu.“ „Sie schmeicheln mir“, meint mein Gegenüber; diese Feststellung wirkt mehr verwundert als erfreut, doch seine Brust schwillt merklich. „Aber immerhin. Ich habe es einmal geschafft, einer der Besten zu sein...“ Ich nicke. „Männer wie sie haben mich schon immer fasziniert. Männer, die bereit sind, alles zu tun, alles aufzugeben, einfach ihrem inneren Drängen nachgeben. Der Mensch ist ohnehin dem Menschen ein Wolf, weshalb sollten dann nicht einige der stärkeren Wölfe, die das Rudel nicht leiten, ihre Stärke auch zu nutzen wissen. Die Welt funktioniert nach diesem Prinzip: der Jäger und der Gejagte, es muss immer beides geben, um ein Gleichgewicht zu halten.“ „Wie wahr, wie wahr“, seufzt der Mann. „Ich wünschte nur, jeder würde erkennen, was sie bereits sehen, dass ich nur ein Mann bin, der seine Pflicht für die Gesellschaft erfüllt.“ Der Alkohol gibt ihm nun das Gedankengut eines freidenkerischen Philosophen ein. „Dass es Dinge gibt, die man nur so und nicht anders lösen kann.“ Er schwankt leicht, starrt mich wütend, fast herausfordernd an, als erwarte er, dass ich ihm nun widerspreche.
Megaro
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„Nicht jeder erkennt die Kunst, die in der komplexen Einfachheit des Todes liegt. Aber wir schweifen vom Thema ab. Also, warum suchen sie sich nicht einen neuen Auftrag?“ „Man braucht Geld, um Schnaps zu kaufen“, bekundet mein Gegenüber das Offensichtliche. „Ja, das tut man“, stimme ich ihm zu. „Ich brauche Geld“, meint der Mann und sieht an sich herunter. „Deswegen bin ich hier. Auch in meinem Beruf muss man sich präsentieren.“ Ich nicke verständnisvoll, greife in meine Tasche und reiche ihm ein Bündel Geldscheine. Verdattert nimmt er sie entgegen. Kurz lasse ich meine Blicke durch den Raum schweifen; die Gesichter der Teenager lugen unter ihrem Tisch hervor, halb vor Faszination verzerrt, weil sie noch nie so viel Geld gesehen haben, halb vor Angst um ihr Leben. Der Rest der Audienz scheint wie erstarrt ob des Schauspiels, das sich ihnen darbietet und ein jeder von ihnen scheint sich selbst die Frage zu stellen, was ich bezwecke. Lediglich die kleinen Kinder der Frau schluchzen heißer und gedämpft, da ihre Mutter sie zwar zu beruhigen versucht, aber ihre Angst selbst kaum genug verbergen kann. „Kaufen sie sich ein paar ordentliche Klamotten, dann werden sie auch einen Job finden“, rate ich ihm. „ein Raubüberfall dürfte unter ihrer Würde sein. Zahlen sie mir es einfach nach ihrem ersten Auftrag zurück.“ Der Mann nickt fahrig und starrt auf das Bündel. „Danke.“ Er sieht mich nicht an, betrachtet das Bündel, ohne Geldgier oder Misstrauen. Einige Sekunden vergehen. Ich kann das Ticken der Restaurantuhr hören. Dann wird dieses unterlegt von einem kaum hörbaren Wimmern und ich kann sehen, dass dem Mann tatsächlich Tränen über die Wangen rinnen, dicke Perlen und in jeder scheine ich mich zu spiegeln. „Ich...danke...ihnen“, würgt er schließlich schluchzend hervor, beugt seinen Oberkörper nach vorne und strebt eine Umarmung mit mir an. Gelassen lehne ich mich nach vorne, lasse ihn seine Arme um meine Schultern legen, seine Wange an meinem Jackett, das nun an einigen Stellen von salzigen Tränen genässt wird. Mit seinem Gewicht droht er, mich nach unten zu ziehen, doch dem steuere ich, mich mit der rechten Hand auf der Sitzfläche stützend, entgegen und schlage ihm dreimal leicht mit der linken, flachen Hand auf den Rücken. „Noch niemals...war jemand so...nett...so nett zu mir.“ Ein unheilverkündendes Schnäuzen ist zu vernehmen. „Ist ja schon gut“, sage ich, schiebe ihn nun höflich von mir fort, sodass er wieder aufrecht sitzt. Sich den gesamten Ärmel durchs Gesicht ziehend entfernt er Tränen und den Inhalt seiner laufenden Nase aus dieser und ich erkenne auch auf meinem Jackett einige Flecken, die nicht nur wie Tränen aussehen. Im Versuch, nicht respektlos vor meinem Gegenüber zu erscheinen, zücke ich ein Taschentuch und verwende einige Sekunden lang all meine Mühe darauf, den großen, unappetitlichen Fleck davon zu entfernen, doch es ist nicht von Erfolg gekrönt und als ich das Taschentuch wieder einstecke, ist der Fleck zwar weniger deutlich zu sehen, dafür hat seine Ausbreitung einen enormen Zuwachs erfahren. Ich unterdrücke einen Anflug von Ekel und offenem Bedauern, da das Jackett noch fast neu und zudem ein Designerstück war, und behalte mein freundliches Lächeln. „Behalten sie doch ihre Würde, vergessen sie nicht, dass wir nicht unter uns sind.“ Ich lächle nachsichtig. „Ein außerordentlicher Mann wie sie sollte versuchen, sich nicht von seinen Gefühlen hinreißen zu lassen, das könnte ein schlechtes Licht auf sie werfen.“ „´Türlich“, erwidert der Mann mit verzeihungsheischender Miene. „Entschuldigen sie, hab mich kurz vergessen.“ „Ich verstehe schon.“ Mit einer wegwerfenden Handbewegung tue ich das Ganze als Lappalie ab. „Selbst die Besten können manchmal eine schlechte Zeit erleben.“ Verschwörerisch lächle ich ihn an. „Aber von nun an kann es nur noch aufwärts gehen.“ Er erwidert das Lächeln, seine Augen sind wieder trocken. „Und das verdanke ich ihnen.“ „Ach, nicht doch“, wehre ich sein Lob ab. „Hätten sie nicht so einen festen Charakter gehabt, wäre es mir sicher nicht gelungen, sie so leicht wieder auf die Beine zu bringen.“ „Na ja, gekonnt ist eben gekonnt“, meint der Mann ernst und wird dann eindringlich. „Sagen sie mal, hätten sie nicht Lust, bei mir einzusteigen? Jungen, dynamischen Nachwuchs kann man immer gebrauchen, wenn er auf derselben Seite ist. Ich könnte ihnen das Eine oder Andere beibringen.“ Ich schüttle mit ehrlich trauriger Miene den Kopf. „Wissen sie, ich bin nicht der Mann fürs Martialische, eher Pazifist, ich würde niemanden töten, wenn es nicht um mein Leben ginge.“ Mein Gegenüber nickt verständnisvoll, wirkt jedoch leicht enttäuscht. „Natürlich, ich verstehe, es kann nicht nur Wölfe geben“, greift er meine Weisheit von zuvor wieder auf. „Exakt“, stimme ich ihm zu, lasse einige Sekunden vergehen, während er darauf zu warten scheint, dass ich noch etwas sage. Ich lasse meinen Blick langsam zu seiner Pistole gleiten. „Haben sie diese Waffe neu?“, frage ich und wechsle damit das Thema. „Eine Heckler und Koch, ein schönes Modell.“ „Kennen sie sich damit aus?“, erkundigt sich der Mann mit offensichtlicher Neugier und starrt mich mit seinen blutunterlaufenen Augen an, nun fast lächelnd, danach nimmt er den Kaffee zur Hand und trinkt einen Schluck. „Ich gehe hin und wieder auf den Schießstand“, gestehe ich. „Aber nur als Hobby, da werde ich mit einem Profi wie ihnen nicht mithalten können. Außerdem sagte ich ja bereits zuvor, ich bin nicht die Person, die tatsächlich so einfach jemanden erschießen würde. Mir ist lediglich aufgefallen, dass sie vergessen haben, ihre Waffe zu entsichern.“ „Was?“, fragt der Mann und sieht seine Waffe so entrüstet an, als wäre es ihre Schuld. „Der Sicherungshebel ist so eingestellt, dass die Waffe nicht feuern wird, wenn sie abdrücken“, teile ich ihm mit. „Oh!“ Der Mann wird rot. „Ich nutze normalerweise keine Pistolen. Zu laut. Zu offensichtlich. Das hier ist eine meiner ersten. Für Überfälle besser geeignet.“ „Natürlich, Schusswaffen sind nichts für einen wahren Meister seines Fachs“, stimme ich ihm zu. „Sie müssen einfach nur den Sicherungshebels umlegen, dann können sie feuern, wenn es nötig wird.“ Der Mann dankt mir mit einem flüchtigen Blick, wendet diesen dann auf seine Waffe und hantiert konzentriert an ihr herum, derweil ich mich umschaue und sehe, dass die wenigen Gäste und die zwei Bedienungen mich anstarren wie eine Erscheinung. Dann höre ich ein kurzes Klickgeräusch. Ich entspanne meinen Körper vollkommen, strecke mich, gähne. Damit wäre für die Sicherheit Sorge getragen, Aufmerksamkeit durch einen Toten wäre das Letzte, was ich im Moment gebrauchen kann. Der Mann scheint jetzt auch entspannter. Heiter. Fast fröhlich. „Ich bin ihnen zu Dank verpflichtet“, meint er. „Aber nicht doch“, sage ich und hebe abwehrend die Hand. „Ich bin ihnen zu Dank verpflichtet. Einen wahren Meister seines Faches lernt man nicht jeden Tag kennen.“ „Aber ich fürchte, sie haben mich nicht im Sommer meiner Fähigkeiten erlebt.“ „Das wird schon wieder“, ermuntere ich ihn. „Ich glaube fest daran. Männer, die das Gesetz nach ihrem Willen beugen, sind immer erfolgreich damit. Sehen sie sich die Politik an .“ Der Mann kann ein kurzes Gelächter nicht unterdrücken. Ich sehe, wie einer der Gäste, der alte Mann, sich erhebt und sich von hinten an mein Gegenüber heranschleicht. Er nimmt auf dem Weg einen Stuhl vom Boden auf, seine Bewegungen sind katzengleich, was für dieses Alter relativ erstaunlich ist. „Ich würde das unterlassen“, rate ich dem alten Mann, dessen Augen groß werden, als er erkennt, dass ich ihn gerade verraten habe. Sofort erhebt sich mein neuer Bekannter, packt seine Waffe, zielt auf den Mann und drückt ab...nichts passiert, er drückt ein weiteres Mal ab...wieder keine Reaktion. „Verdammt“, brüllt der Mann und schüttelt die Waffe. „Oh, verflucht“, rufe ich bestürzt und schlage mit der Hand gegen die Stirn. „Ist das etwa das ganz neue Modell? Dann war sie doch vorher entsichert.“ „Schon gut“, sagt der Mann schwer atmend und entsichert die Waffe, doch ein Schuss ist nicht mehr notwendig, der Schreck hat dem alten Herrn einen derartigen Schock durch die Glieder gejagt, dass dieser nun leicht zuckend am Boden liegt. „Ein Herzanfall“, vermute ich kurz, bin mir zwar vollkommen sicher, lasse es aber wie eine durchaus besorgte Laiendiagnose klingen. „Verdammt“, wiederholt der Mörder. Dann wendet er sich zu mir um. „Vielen Dank noch mal“, sagt er mit einer leichten Neigung des Kopfes, offenbar hat ihn die Schocksituation ernüchtern lassen. „Ich gehe lieber, bevor die Polizei eintrifft.“ Ich erwidere sein Nicken, doch da verschwindet er schon. Dann ziehe ich meinen Koffer unter dem Tisch hervor und begebe mich zur Tür. Der alte Mann hat mittlerweile zu röcheln begonnen und den Zenit seines langsamen Sterbens wohl schon überschritten, doch das stört mich wenig. Meinen Koffer lässig über die linke Schulter haltend, meine rechte Hand mit dem Schalldämpfer, der am Lauf der Pistole in meiner Tasche angebracht ist, spielend, verlasse ich das Restaurant. „Tut mir Leid, Alter, aber das Jackett war teuer“, flüstere ich lächelnd. „Der gehört mir.“
Lunnaris
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Hab mich da jetzt endlich mla durchgearbeitet... xD ich find die geschcihte gut, auch wenns nich ganz so mein Thema wäre xP ^^ aber am Ende versteh ich den letzzten Satz nicht...was gehört dem Erzähler? ^^" und überhaupt hab ich das mit dem Koffer nicht so ganz verstanden...aber interessant wars trotzdem xD
Megaro
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